W i s s e n s w e r t e s ü b e r N y m p h e n s i t t i c h e
"Nymphius" stammt aus dem griechischen und bedeutet Braut
Lebensraum
Nympfhensittiche bewohnen fast den ganzen Kontinent Australien, mit Ausnahme der feuchten Küstengebiete. Als Lebensraum bevorzugen sie offenes Gelände. welches weit zu überblicken ist. Sie haben einen Wasserlauf gerne in ihrer Nähe. Außerdem findet man sie auch häufig in Getreideanbaugebieten, da hier der Tisch reichlich für sie gedeckt ist.
Länge: 30 bis 33 cm
Das Aussehen
Der Körper der Wildform ist blaugrau gefärbt mit weißen Flügeldecken. Der Kopf mit der Haube ist bei den Männchen gelb, bei den Weibchen grau mit einem Hauch gelb. Beide Geschlechter haben einen orangenen Wangenfleck. Die Federhaube, die bei der Erregung aufgestellt wird, erinnert an einen Kakadu. Jungvögel und die Weibchen sind matter gefärbt und haben eine roas Wachshaut. Außer wildfarbenen Nympfhensittichen gibt es inzwischen weiße, gelbe, geschecke und geperlte Ziervögel.
Das Vogelheim zum Wohlfühlen
Für einen Sittich kann kein Käfig groß genug sein. Die Form des Käfigs sollte rechteckig sein. Nympfensittiche fliegen selten senkrecht nach oben, sondern fast nur waagerecht. Deshalb ist die Länge des Käfigs wesentlich wichtiger. Die Mindestkäfigsgröße für ein bis zwei Sittiche beträgt 80 cm x 60 cm x 80 cm. Die Gitterstäbe müsen waagerecht verlaufen und sollten aus Hartholzstangen oder Naturästen bestehen. Nympfensittiche klettern sehr gerne und halten sich dabei mit ihrem Schnabel am Gitter fest. Die Sitzstangen dürfen nicht zu dicht an den Käfigenden angebracht werden, damit die Vögel nicht ständig das Schwanzgefieder am Käfiggitter stoßen. Eine geräumige Zimmervoliere oder Freivoliere bietet sich immer dann an, wenn man mehrere Vögel halten möchte.
Im Käfig sollten wenigstens drei Näpfe vorhanden sein: für Wasser, Trockenfutter und Obst. Gut zu reinigen sind Gefäße aus Metall, Hartplastik oder Ton.
Der Vogelsand ist der ideale Bodenbelag für den Käfig. Er hilft nicht nur, den Käfig besser sauberzuhalten, sondern dient den Sittichen auch als Verdauungshilfe. Im Vogelsand sind kleine Gritsteinchen enthalten, welche die Vögel benötigen, um im Magen die Futterkörner zu zermahlen.
Außerdem sollte man dafür Sorgen, dass der Vogel Abwechslung genügend hat und beschäftigt ist. Empfehlenswertes Spielzeug erhält man im Zoohandel. Man sollte darauf achten, dass die Gegenstände unzerbrechlich sind. Gut geeignet sind immer frische Äste.
Was Nympfensittiche mögen:
viel Zuwendung durch den Pfleger oder einen Artgenossenossen
ab und zu einen Leckerbissen als Belohnung
Zweige und Hölzer zum Benagen
viel Bewegung und Freiflug
stimmlichen Kontakt zum Pfleger in leiser Tonlage
Schmuseeinheiten vom Partner ob Mensch oder Vogel
unveränderte Einrichtung in seinem Käfig und Umgebung beim Freiflug
möglichst gleiches Aussehen des Pflegers (Kleidung, Frisur...)
erhöhte Aussichtspunkte beim Freiflug
Was Nympfhensittiche nicht mag:
ständig allein zu sein
wenn man plötzlich am Käfig auftaucht ohne sich stimmlich anzukündigen
Veränderungen in seiner Umgebung
laute, ungewohnte Geräusche
stänides Vibrieren und Erschütterungen
in der Hand gefangengehalten zu werden
gejagt zu werden
Zugluft oder ständig kalte Temperaturen
keine Regelmäßigkeit im Tagesablauf
Verhaltensweisen, die man kennen soll
Ausstrecken der Beine: Es dient dazu, ermüdete Muskeln zu entspannen.
Schnabel ins Rückengefieder stecken: Dies ist die typische Schlafhaltung, wobei das Rückengefieder leicht aufgepulstert ist und damit die ganze Schnabelregion aufnimmt.
Ruhen auf einem Bein: Diese Position dient der Entlastung eines Beines. In der Natur hat dieses Verhalten folgenden Sinn: Bei kalten Temperaturen wärmen die Tiere so abwechselnd jedes Bein.
Anheben beider Flügel: Dient ebenfalls zur Entspannung und als Muskeltraining. Außerdem hebt der Sittich auch bei sehr hohen Temperaturen die Flügel, um kühle Luft an den Körper und um Wärme entweichen zu lassen.
Schlagen mit den Flügeln: Hält der Vogel an der Sitzstange sich fest und schlägt mit beiden Flügeln, so trainiert er seine Flugmuskeln oder baut überschüssige Energie ab.
Seitliches Wegstrecken beider Flügel: Dieses Verhalten gehört zum Balzritual des hahns. Es ist eine Art Imponiegehabe, um die Auserwählte zu beeindrucken.
Sich putzen/kratzen/ausschütteln: Dient zum Ordnen der Federn, Reinigung von Staub und Schmutz. Dabei werden die Federn mit Fett versehen, das in einer speziellen Hautdrüse produziert wird. Das Fett sort dafür, dass das Gefieder wasserdicht wird.
Die Kopffedern plustern: Geschieht meist vor dem Einschlafen oder beim Dösen.
Aufplustern des gesamten Gefieders: Dabei werden alle Federn am ganzen Körper abgestellt, welches als Luftpolster zwischen Haut und Federn dient. Dies wirkt dann wärmeisolierend.
Gähnen: Bedeutet wie beim Menschen Sauerstoffmangel.
Niesen: Hat meist nichts mit dem Schnupfen zu tun, sondern dient als Reinigungsvorgang der Nase.
Was die Federhaube verrät:
Entspannung: Bei ruhigen, entspannten Situationen liegt die Haube des Sittichs fast waagerecht auf den Kopf an. Die Haubenspitze zeigt nach oben und die Federn sind völlig glatt.
Interesse: Bei Tätigkeiten, die seine Aufmerksamkeit erfordern, die den Nympfensittich interessieren, ist die Haube senkrecht gestellt.
Anspannung: Ist die Haube aufs äußerste gestrafft und fast nach vorne gerichtet, ist dies ein Zeichen für größte Erregung und Anspannung sowie für äußerste Konzentration.
Angst: Hat der Vogel Angst, ist er unsicher oder fürchtet er sich, kippt der Nympfensittich sein Haube nach hinten und faucht. Der Kopf wird dabei nach vorne gestreckt.
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